Die aktuelle Energiekrise macht den Handlungsdruck vor allem im W\u00e4rmesektor deutlich. Deshalb appellieren der Energieeffizienzverband f\u00fcr W\u00e4rme, K\u00e4lte und KWK e. V. (AGFW), der Bundesverband Erneuerbare Energie e. V. (BEE), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW), der Bundesverband Geothermie e. V. (BVG) und der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) in einem gemeinsamen Positionspapier an die Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, um die gro\u00dfen Potenziale der Tiefen Geothermie in gr\u00f6\u00dferem Umfang nutzen zu k\u00f6nnen. <\/p>\n\n\n\n
Das gemeinsame Papier wurde heute anl\u00e4sslich der Veranstaltung \u201cW\u00e4rmewende im urbanen Raum mit Geothermie\u201c ver\u00f6ffentlicht. Im Rahmen der Veranstaltung diskutieren heute Vertreterinnen und Vertreter der Branche und Bundestagsabgeordnete \u00fcber die Potenziale der Geothermie. Hierf\u00fcr legen die Verb\u00e4nde konkrete Handlungsempfehlungen vor, deren Umsetzung f\u00fcr einen schnellen und umfassenden Ausbau der Tiefen Geothermie notwendig ist. Die vorgeschlagenen Ma\u00dfnahmen sind zudem geeignet, die Dekarbonisierung der Fernw\u00e4rme sowie den Ausbau der W\u00e4rmenetze zu beschleunigen. <\/p>\n\n\n\n
\u201eGr\u00fcne Fernw\u00e4rme ist der Katalysator f\u00fcr das Erreichen der Klimaziele in den St\u00e4dten\u201c, erkl\u00e4rt John Miller, stellvertretender Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer des AGFW. \u201eGeothermie spielt dabei eine zentrale Rolle, bleibt allerdings bisher oft in Planung und B\u00fcrokratie stecken. Das ist ein Luxus, den wir uns nicht l\u00e4nger erlauben k\u00f6nnen. Wir brauchen deutlich mehr Tempo in den Verwaltungs- und Genehmigungsverfahren sowie neue, umsetzungsorientierte Instrumente f\u00fcr einen deutschlandweiten Ausbau von Geothermie.\u201c <\/p>\n\n\n\n
\u201eDie Geothermie muss als wichtige S\u00e4ule der urbanen W\u00e4rmewende \u00fcber W\u00e4rmenetze viel schneller und umfassender erschlossen werden als dies bisher der Fall war. Wir brauchen alle Optionen, um die Dekarbonisierung des W\u00e4rmesektors bis zum Jahr 2045 realisieren zu k\u00f6nnen. Klar ist auch, dass bei den Geothermieprojekten der Schutz des Grundwassers immer gew\u00e4hrleistet sein muss\u201c, macht die Vorsitzende der BDEW-Hauptgesch\u00e4ftsf\u00fchrung, Kerstin Andreae deutlich. <\/p>\n\n\n\n
\u201eUm eine sichere und preisstabile Energieversorgung f\u00fcr uns und nachfolgende Generationen zu gew\u00e4hrleisten und um unsere Klimaziele zu erf\u00fcllen, brauchen wir die Geothermie. Mit ihrer Hilfe k\u00f6nnen wir gro\u00dfe Teile unseres Nutzw\u00e4rmebedarfs an Raumw\u00e4rme und Warmwasser nachhaltig decken. Wann, wenn nicht jetzt, ist die Zeit, das riesige, unerschlossene Potenzial der Geothermie zu nutzen\u201d, so BVG-Pr\u00e4sident und Technischer Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer der Stadtwerke M\u00fcnchen, Helge-Uve Braun. <\/p>\n\n\n\n
\u201eDie Bundesregierung hat die W\u00e4rmewende und damit die gro\u00dfen Potenziale der Geothermie bislang nicht ausreichend adressiert. Dabei wird sie f\u00fcr unsere Energiesouver\u00e4nit\u00e4t im Konzert der Erneuerbaren Energien ebenso ben\u00f6tigt wie f\u00fcr das Erreichen der Klimaziele. Gerade f\u00fcr Nah- und Fernw\u00e4rmenetze bietet die Erdw\u00e4rmenutzung viele M\u00f6glichkeiten. Deshalb ist jetzt unter anderem die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und die F\u00f6rderung geologischer Landesaufnahmen voranzutreiben und die erneuerbare W\u00e4rmeerzeugung in allen Gesetzen klar zu priorisieren\u201d, kommentiert BEE-Pr\u00e4sidentin Dr. Simone Peter. <\/p>\n\n\n\n
\u201eDer W\u00e4rmesektor birgt enorme Chancen, wenn es darum geht, CO2 einzusparen und Energiesouver\u00e4nit\u00e4t zu gew\u00e4hrleisten. Damit wir lokale Potenziale, beispielsweise die Geothermie noch besser heben k\u00f6nnen, brauchen wir die kommunale W\u00e4rmeplanung\u201c, so Ingbert Liebing, Hauptgesch\u00e4ftsf\u00fchrer des Verbandes kommunaler Unternehmen. Politische R\u00fcckendeckung erhielten die Verb\u00e4nde von den Bundestagsabgeordneten auf dem Podium der heutigen Veranstaltung \u201cW\u00e4rmewende im urbanen Raum mit Geothermie\u201c.<\/p>\n\n\n\n
So betonte Bernhard Herrmann, MdB, B\u00fcndnis 90\/DIE GR\u00dcNEN: \u201eUm die Geothermie auszubauen, unterst\u00fctze ich politische Ma\u00dfnahmen, die das F\u00fcndigkeitsrisiko gerade f\u00fcr Kommunen abfedern, die Explorationslage verbessern und die Geothermie als Option selbstverst\u00e4ndlich in einen effiziente kommunale W\u00e4rmeplanung mit einbinden.\u201d \u201eUm die Energiewende m\u00f6glichst schnell umzusetzen, brauchen wir jede Technologie, die zur Klimaneutralit\u00e4t beitr\u00e4gt. Geothermie kann im urbanen Raum einen entscheidenden Beitrag leisten. Wichtig ist, dass wir die tats\u00e4chlich eingesparte Menge CO2 betrachten\u201d, sagte Daniel F\u00f6st, Bau- und wohnungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. <\/p>\n\n\n\n
\u201eDie Energiewende muss auch eine W\u00e4rmewende sein. Wir m\u00fcssen auch beim Heizen unabh\u00e4ngig von \u00d6l, Gas und Kohle werden. Daf\u00fcr brauchen wir elektrische W\u00e4rmepumpen – aber vor allem auch die Geothermie. Gerade in Bayern hat die Geothermie ein gro\u00dfes Potential. M\u00fcnchen ist ein gutes Beispiel daf\u00fcr, wie wir dieses Potential nutzen k\u00f6nnen. Es fehlen aber Daten, das finanzielle Risiko bei der Erschlie\u00dfung ist hoch, b\u00fcrokratische H\u00fcrden stehen einem schnelleren Ausbau im Weg. Hier m\u00fcssen und hier werden wir anpacken. Erneuerbare Energien sind eben nicht nur Wind und Sonne\u201d, konstatierte SPD-Parlamentarier und Mitglied im Ausschuss f\u00fcr Klimaschutz und Energie, Andreas Mehltretter. <\/p>\n\n\n\n
\u201eDer schlafende Riese Geothermie besitzt das Potential, der Gamechanger im Bereich der deutschen W\u00e4rmewende zu werden! Sie tr\u00e4gt zu einer Reduzierung der geopolitischen Abh\u00e4ngigkeit bei und ist deshalb ein wichtiger Teil der L\u00f6sung der Energieprobleme in unserem Land. Doch im Oster- wie im Sommerpaket hat die Ampel das riesige Potential vollst\u00e4ndig ignoriert\u201c, kritisierte Mark Helfrich, energiepolitischer Sprecher der CDU\/CSU-Bundestagsfraktion. <\/p>\n\n\n\n
\u201eDeshalb fristet die Geothermie weiterhin ein Schattendasein in Deutschland. Es braucht daher dringend eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und eine finanzielle Absicherung von fehlgeschlagenen Tiefenbohrungen. Die gr\u00fcne Erdw\u00e4rmenutzung muss ebenso wie die Stromerzeugung aus Sonne und Wind zuk\u00fcnftig im \u00fcberragenden \u00f6ffentlichen Interesse liegen, um das klimaneutrale Heizen der Zukunft zu erm\u00f6glichen\u201c, so der Unionspolitiker. Zentrale Elemente des geforderten Geothermie-Erschlie\u00dfungsgesetzes sind Ma\u00dfnahmen zur Beschleunigung von Genehmigungs- und Zulassungsverfahren f\u00fcr tiefengeothermische Projekte, die Erhebung geologischer Daten sowie die Einf\u00fchrung eines staatlichen Risikoabsicherungsmechanismus. <\/p>\n\n\n\n
42 Tiefe Geothermieanlagen in Deutschland zeigen: Ist eine Erdw\u00e4rmequelle erst einmal erschlossen, stellt sie preisstabil und nachhaltig Energie zuverl\u00e4ssig \u00fcber Jahrzehnte zur Verf\u00fcgung. Die Technologie ist skalierbar. Die Branche steht bereit. Der Schatz, der unter unseren F\u00fc\u00dfen liegt, muss nur gehoben werden.
<\/p>\n\n\n\n