{"id":1369,"date":"2011-11-21T08:20:50","date_gmt":"2011-11-21T08:20:50","guid":{"rendered":""},"modified":"2013-11-06T15:23:06","modified_gmt":"2013-11-06T13:23:06","slug":"beschluss-2-selbstverwaltung-und-finanzielle-autonomie","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/kpv.de\/blog\/beschluss-2-selbstverwaltung-und-finanzielle-autonomie\/","title":{"rendered":"Beschluss 2: Selbstverwaltung und finanzielle Autonomie"},"content":{"rendered":"<p>Beschluss der Bundesvertreterversammlung auf dem <strong>Kongress-<em>kommunal<\/em> 2011<\/strong> in Kassel. Die KPV setzt sich seit jeher f\u00fcr mehr kommunalen Gestaltungsfreiraum ein. Hier ist ein historischer Meilenstein der unionsgef\u00fchrten Bundesregierung gesetzt worden: Als Ergebnis der Gemeindefinanzkommission hat der Bund grunds\u00e4tzlich anerkannt, dass strukturelle Defizite ganz ma\u00dfgeblich durch das Aufwachsen der sozialen Leistungen verursacht werden.<\/p>\n<p>Selbstverwaltung und finanzielle Autonomie<\/p>\n<p>Die KPV setzt sich seit jeher f\u00fcr mehr kommunalen Gestaltungsfreiraum ein. Hier ist ein historischer Meilenstein der unionsgef\u00fchrten Bundesregierung gesetzt worden: Als Ergebnis der Gemeindefinanzkommission hat der Bund grunds\u00e4tzlich anerkannt, dass strukturelle Defizite ganz ma\u00dfgeblich durch das Aufwachsen der sozialen Leistungen verursacht werden. Die umfassende Entlastung durch die vollst\u00e4ndige \u00dcbernahme der Kosten f\u00fcr die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ist ein gro\u00dfartiger Erfolg f\u00fcr die Kommunen!<\/p>\n<p>Der erste Schritt ist getan: Die Bundesbeteiligung von derzeit 15 Prozent wurde auf 45 Prozent f\u00fcr das Jahr 2012 angehoben. F\u00fcr Jahr 2013 werden 75 Prozent \u00fcbernommen, womit die Aufgabe in die Bundesauftragsverwaltung \u00fcbergeht. Ab dem Jahr 2014 wird der Bund den Kommunen die Ausgaben f\u00fcr die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung vollst\u00e4ndig, also zu 100 Prozent, erstatten. Diese nachhaltige Entlastung muss allerdings auch bei den Kommunen ankommen.<\/p>\n<p>Die KPV fordert die Bundesl\u00e4nder auf, die Entlastung in vollem Umfang 1:1 an die Kommunen weiterzugeben und jeden Versuch zu unterlassen, \u00fcber Finanzausgleiche, Anrechnungen oder \u00c4nderung der Verbundmassen Mittel in die Landeskassen abzuzweigen. Der entsprechende Beschluss des 24. Bundesparteitages der CDU ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Wir fordern die Bundesl\u00e4nder auf, im Internet gemeindescharf die Kosten der Grundsicherung auszuweisen und den Mittelfluss an die Gebietsk\u00f6rperschaften zu belegen.<\/p>\n<p>Dar\u00fcber hinaus bekr\u00e4ftigt die KPV ihre Forderung, bestehende\u00a0 Leistungsgesetze des Bundes hinsichtlich ihrer Kostenwirkung bei den Kommunen zu analysieren und zu quantifizieren. F\u00fcr die vom Bund veranlassten und gesetzlich geregelten Sozialbereiche sind die Ausgaben zu verringern oder durch eine h\u00f6here Beteiligung des Bundes die Finanzierung zu sichern. Beispielsweise ist bei der Eingliederungshilfe eine Entlastung erforderlich.<\/p>\n<p>Bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren war die Anschubfinanzierung des Bundes f\u00fcr den bedarfsgerechten Ausbau eine wichtige Unterst\u00fctzung. Mit der Einf\u00fchrung des individuellen Rechtsanspruchs auf U3-Betreuung muss f\u00fcr die Kommunen jetzt die Konnexit\u00e4t in den L\u00e4ndern greifen. Alle L\u00e4nder m\u00fcssen ihre Pflicht\u00a0 anerkennen und die notwendigen Mittel bereitstellen. Die KPV fordert die Kommunalen Spitzenverb\u00e4nde auf, dieses jeweils in den Bundesl\u00e4ndern grunds\u00e4tzlich zu kl\u00e4ren.<\/p>\n<p>Die Diskussionen und Ergebnisse der letzten Gemeindefinanzkommission zeigen, wie schwierig im konkreten Einzelfall Aufgaben oder Standards zu flexibilisieren oder gar abzubauen sind. Deshalb fordert die KPV die Gesetzgeber auf, immer wieder \u00d6ffnungsklauseln einzuf\u00fchren, die es vor Ort wenigstens erm\u00f6glichen, von \u00fcbertriebenen Standards abzuweichen. Die Kommunalen Spitzenverb\u00e4nde sollten mit entsprechenden Vorschl\u00e4gen die Inanspruchnahme von \u00d6ffnungsklauseln bef\u00f6rdern. Die KPV pl\u00e4diert nachdr\u00fccklich f\u00fcr die zeitliche Befristung von Gesetzen und\u00a0 Verordnungen.<\/p>\n<p>Die Diskussion um die ausufernde Staatsverschuldung im Euroraum und die Komplexit\u00e4t der Zusammenh\u00e4nge zeigen, dass die Kommunen als Teil der L\u00e4nder in das grunds\u00e4tzliche Nettoneuverschuldungsverbot der L\u00e4nder im Grundgesetz und den entsprechenden landesrechtlichen Regelungen einzubeziehen sind. Verschiebebahnh\u00f6fe zulasten der Kommunen durch K\u00fcrzungen des kommunalen Finanzausgleichs unter Berufung auf eine fehlende Leistungsf\u00e4higkeit des Landes lehnt die KPV strikt ab. Sie fordert vom Bund und den L\u00e4ndern eine Diskussion \u00fcber die Einf\u00fchrung einer kommunalen Schuldenbremse und eine L\u00f6sung f\u00fcr die kommunalen Schulden.<\/p>\n<p><a href=\"http:\/\/kpv.de\/wp-content\/uploads\/Beschluss_Selbstverwaltung_19_11_2011_0.pdf\" target=\"_blank\">Hier finden Sie den Beschluss in der Original-Druckversion<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Beschluss der Bundesvertreterversammlung auf dem Kongress-kommunal 2011 in Kassel. Die KPV setzt sich seit jeher f\u00fcr mehr kommunalen Gestaltungsfreiraum ein. 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