{"id":8553,"date":"2016-11-15T12:47:57","date_gmt":"2016-11-15T10:47:57","guid":{"rendered":"http:\/\/kpv.de\/?p=8553"},"modified":"2016-11-15T12:57:05","modified_gmt":"2016-11-15T10:57:05","slug":"beschluss-heimat-neu-denken","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/kpv.de\/blog\/beschluss-heimat-neu-denken\/","title":{"rendered":"Beschluss: Heimat neu denken"},"content":{"rendered":"

Beschluss der Bundesvertreterversammlung am 12. November 2016<\/strong><\/p>\n

Heimat neu denken<\/strong>
\n Eckpunkte f\u00fcr mehr Sicherheit, Geborgenheit, Zusammenhalt und Perspektive<\/strong><\/p>\n

In einer Welt, die enger zusammenr\u00fcckt, sind Ver\u00e4nderungen sichtbarer und haben direkte Auswirkungen auf die Menschen auch bei uns. Die Verunsicherung und die \u00c4ngste vieler Menschen nehmen wir ernst und wollen mehr Orientierung und Halt geben.<\/p>\n

Unsere Antwort auf Globalisierung sind starke Kommunen. Sie machen Deutschland stark. Unsere Antwort auf Globalisierung ist Heimat. Sie macht die Menschen stark. Heimat schafft Sicherheit, Geborgenheit, Zusammenhalt und Perspektive.<\/p>\n

\u201eSicherheit\u201c umfasst alle Lebensbereiche. Wir wollen sicher leben, wohnen, arbeiten, lernen. Unser Sozialstaat, unsere soziale Marktwirtschaft und unser Rechtsstaat schaffen hervorragende Rahmenbedingungen f\u00fcr ein Leben in Wohlstand und Sicherheit.<\/p>\n

Klar ist dabei f\u00fcr uns als Kommunale der Union, dass in unserer pluralistischen, offenen und freien Gesellschaft der Staat nicht alle Lebensrisiken tragen und absichern kann. Jeder ist zun\u00e4chst einmal f\u00fcr sich selber und seine Familie und seine Mitmenschen verantwortlich.<\/p>\n

Aber die Wahrnehmung der Menschen, ob es ihnen gut geht und wie sie sich f\u00fchlen, wird immer mehr beeinflusst durch exemplarische Erfahrungen und \u00f6ffentliche Berichterstattung. Politischer Populismus stilisiert einzelne Ereignisse zu Trends, Szenarien und kollektiver Hysterie. Tabubr\u00fcche werden zelebriert und ernsthafte sachliche Auseinandersetzungen stigmatisiert. Oft \u00fcberwiegen in den Medien und sozialen Netzwerken Meinungen statt Informationen und Emp\u00f6rung statt sachlicher Analyse.<\/p>\n

Jetzt ist es wichtig, vor Ort den Menschen zu zeigen, dass unsere Kommunen und die staatlichen Ebenen funktionieren und Deutschland und die Europ\u00e4ische Union Sicherheit, Stabilit\u00e4t, Wohlstand und Perspektive garantieren.<\/p>\n

Die Kommunen haben bewiesen, dass sie die Probleme vor Ort l\u00f6sen: In der Finanz- und Wirtschaftskrise haben die Kommunen aufgrund der Konjunkturpakete des Bundes schnell und nachhaltig investiert und f\u00fcr die notwendigen konjunkturellen Impulse gesorgt. Bei Katastrophen, Hochwasser, Unf\u00e4llen ist auf die Kommunen Verlass. Beim Fl\u00fcchtlingszu-strom ist in den Kommunen angepackt worden und Integration wird nur vor Ort gelingen.<\/p>\n

Die B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger vertrauen bei der Ver- und Entsorgung in erster Linie den Kommunen und ihren Unternehmen. Kommunen, ihre Stadtwerke und kommunale Unternehmen sind die Garanten f\u00fcr eine zuverl\u00e4ssige Ver- und Entsorgung in Deutschland und f\u00fcr den hohen Standard der Leistungen der Daseinsvorsorge. Energiewende, Kreislaufwirtschaft, Trinkwasserversorgung und Abwasseraufbereitung, \u00f6ffentlicher Personennahverkehr funktionieren nur mit einer starken Kommunalwirtschaft.<\/p>\n

Kommunale Investitionen schaffen Zukunft und Wohlstand. Sparkassen und Volksbanken sichern die Versorgung mit Finanzdienstleistungen vor Ort und sind die entscheidenden Kreditgeber f\u00fcr den Mittelstand.<\/p>\n

Ob sich Menschen vor Ort wohlf\u00fchlen und in einer globalisierten Welt in den Gemeinden und Nachbarschaften Heimat finden, hat viel mit Wohlstand, sozialer Absicherung und dem Zusammenhalt der Menschen zu tun. Bildungs- und Betreuungsangebote, Kultur- und Sozialeinrichtungen, Vereine \u00a0und Nachbarschaftsnetzwerke aber auch arbeitnehmer- und familienfreundliche Unternehmen machen vor Ort die Lebensbedingungen aus. Staat und Kommune, kommunale Ordnungsdienste, Polizei und Justiz m\u00fcssen ihre Aufgabe erf\u00fcllen, geltendes Recht und g\u00fcltige Regeln durchzusetzen.<\/p>\n

Kommunale\u00a0 Selbstverwaltung braucht daf\u00fcr eigene Einnahmequellen, gr\u00f6\u00dfere Anteile am bestehenden Steueraufkommen und mehr Gestaltungsfreiraum. Bei der Daseinsvorsorge muss die kommunale Hoheit gest\u00e4rkt werden. Kommunale Selbstverwaltung soll selbst den notwendigen Leistungsrahmen bestimmen und \u00fcber eine m\u00f6glichst effiziente Leistungserbringung entscheiden. Nur so gelingt Heimat.<\/p>\n

Es kommt auf die Kommunen an:<\/p>\n

    \n
  1. Grunds\u00e4tzlich geh\u00f6rt notwendige Infrastruktur f\u00fcr uns in \u00f6ffentliche H\u00e4nde; kritische Infrastruktur erst recht. Dabei k\u00f6nnen Infrastruktur und Betrieb getrennt sein. \u00d6ffentlich rechtliche Ausschreibungen sichern Wettbewerb und Qualit\u00e4t. Infrastruktur muss langfristig erhalten, bedarfsgerecht angepasst und ausgebaut werden. Notwendige Infrastruktur ist kein beliebiges Wirtschaftsgut und darf den demokratisch legitimierten Verf\u00fcgungsbereich nicht verlassen.<\/li>\n
  2. Zur \u00dcberwindung des Investitionsstaus in der Infrastruktur kann eine Infrastrukturgesellschaft in \u00f6ffentlicher Hand erhebliche finanzielle Mittel von institutionellen Anlegern und der \u00f6ffentlichen Hand mobilisieren, ohne dass Privatisierungen notwendig w\u00e4ren. Wir brauchen langfristig sichere Rahmenbedingungen, die die Investitionsnotwendigkeit anerkennen und die Investitionsf\u00e4higkeit f\u00f6rdern. Die Entwertung kommunalen Verm\u00f6gens muss verhindert werden.<\/li>\n
  3. Wenn unser Land auch in Zukunft wettbewerbsf\u00e4hig sein soll, brauchen wir auch neue Infrastruktur. Um beim Breitbandausbau mit Glasfaser schneller voranzukommen, sind die von Gemeinden und Landkreisen initiierten Breitbandprojekte wichtig und werden finanziell gef\u00f6rdert. Gerade im l\u00e4ndlichen Raum, wo sich der Breitbandausbau wirtschaftlich noch nicht lohnt, brauchen wir deutliche Anreize zum Ausbau der Glasfaserinfrastruktur. Beim zuk\u00fcnftigen Verkehrswegebau m\u00fcssen gleichzeitig intelligente Netze und Verkn\u00fcpfungen geplant und erstellt werden. Glasfasernetze sind sozusagen die Trinkwasserleitungen von morgen und wir wollen sie fl\u00e4chendeckend.<\/li>\n
  4. In unserer zunehmend digitalisierten Gesellschaft ist die zuverl\u00e4ssige Versorgung mit Strom von zentraler Bedeutung. Die \u00dcbertragungs- und Verteilnetze m\u00fcssen umgebaut und Energieerzeugung und -verbrauch intelligenter gesteuert werden. Verbraucher erwarten gleichzeitig erschwingliche Preise. Kommunen, kommunale Unternehmen und Stadtwerke \u00fcbernehmen zentrale Aufgaben. Die bisherigen Instrumente der Anreizregulierung und Steuerung m\u00fcssen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit \u00fcberpr\u00fcft werden. Der Regulierungsrahmen muss Investitionen in den Aus- und Umbau f\u00f6rdern, Verschlechterungen der Investitionsf\u00e4higkeit und unn\u00f6tigen Risikoaufschl\u00e4gen erteilen wir eine Absage. Hier gilt: Diese kritische Infrastruktur geh\u00f6rt in \u00f6ffentliche H\u00e4nde.<\/li>\n
  5. Die Digitalisierung erfordert sichere Datenspeicher und sicheren Datenaustausch. Die Digitalisierung der Verwaltung muss weiter entwickelt werden. Unser Ziel muss es sein, dass B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger jeden Kontakt mit der \u00f6ffentlichen Hand online erledigen k\u00f6nnen. Voraussetzung daf\u00fcr ist ein einheitliches zentrales Melderegister und ein einheitliches Onlineportal mit sicheren Registrierungs-verfahren insbesondere unter Verwendung des Personalausweises mit elektro-nischem Identit\u00e4tsausweis.<\/li>\n
  6. Die B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger erwarten, unabh\u00e4ngig von ihrem Wohnort, medizi-nische und ggf. pflegerische Leistungen. Haus- und Fach\u00e4rzte, Notfallversorgung und ein leistungsf\u00e4higes Krankenhaus m\u00fcssen erreichbar bleiben. Medizinische Versorgungszentren auch in kommunaler Hand und der Ausbau der \u201eTelemedizin\u201c erg\u00e4nzen die medizinische Infrastruktur. Als ein Baustein des \u00f6ffentlichen Gesundheitswesens im l\u00e4ndlichen Raum st\u00e4rkt beispielsweise das Modell der Gemeindeschwester bzw. des Gemeindepflegers die Betreuung von Patienten in deren Wohnungen. Dies schafft mehr medizinische Versorgungssicherheit vor Ort.<\/li>\n
  7. Der Katastrophenschutz, die Unfallversorgung und die Notdienste funktionieren im Zusammenwirken von Staat, Kommunen und tausenden ehrenamtlichen Helfern vor Ort. Feuerwehren, Technisches Hilfswerk, Rettungsdienste und freie Tr\u00e4ger sind auf das langfristige und stetige Engagement der Menschen vor Ort angewiesen. B\u00fcrgerschaftliches Engagement macht uns reich. Wichtig ist, dass das breit vorhandene ehrenamtliche Engagement aufgegriffen, koordiniert und unterst\u00fctzt wird. Ehrenamtsb\u00f6rsen und Freiwilligenagenturen sind gute Beispiele, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Ehrenamt muss angemessen gew\u00fcrdigt werden durch Arbeitgeber und die Kommunen, aber auch finanziell durch Aufwandsentsch\u00e4digungen, im\u00a0 Steuerrecht und in der Sozialversicherung.<\/li>\n
  8. Die B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger erwarten \u00fcber unseren gut funktionierenden Notruf hinaus bei der Polizei verl\u00e4ssliche Ansprechpartner vor Ort. Wir wollen eine sichtbare Pr\u00e4senz der Polizei auch in der Fl\u00e4che und im l\u00e4ndlichen Raum \u2013 und das rund um die Uhr. Polizeistationen vor Ort st\u00e4rken das Sicherheitsempfinden der B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger. Die Ausstattung der Polizei muss modern und zeitgem\u00e4\u00df sein.<\/li>\n
  9. Zu den vielen bestehenden kommunalen Pr\u00e4ventionsnetzwerken m\u00fcssen neue Sicherheitspartnerschaften aufgebaut und mit den L\u00e4ndern und dem Bund besser vernetzt werden. Sicherheitsrelevante Erkenntnisse m\u00fcssen besser zwischen den Ebenen und Institutionen geteilt werden. Wir schlagen vor, dass sich dort, wo sich ein Bedarf ergibt, alle Akteure vor Ort und die Sicherheitsbeh\u00f6rden regelm\u00e4\u00dfig zusammensetzen und nicht nur die M\u00f6glichkeiten der Pr\u00e4vention, sondern auch Ma\u00dfnahmen des besseren Vollzugs er\u00f6rtern. Diese neuen Sicherheits- und Pr\u00e4ventionszentren sind eine sinnvolle Erg\u00e4nzung der bestehenden Sicherheitspartnerschaften von Polizei und Kommunen. Es fehlt nicht an Regeln, sie m\u00fcssen nur besser durchgesetzt werden.<\/li>\n
  10. Die Umsetzung des geltenden Rechts muss konsequenter, schneller und sp\u00fcrbarer vollzogen werden. Die Durchsetzungsst\u00e4rke des Staates im Steuer- oder Verkehrswesen wollen wir auch in den Bereichen der Einbruchs- und Eigentumskriminalit\u00e4t wieder sichtbarer machen. \u00dcberf\u00fchrte Einbrecher und Diebe werden in geordneten Verfahren und bei Zulassung der \u00d6ffentlichkeit verurteilt; dies muss in schnelleren Verfahren, mit mehr Aufmerksamkeit und medialer Berichterstattung erfolgen. Dies gilt auch f\u00fcr Straftaten gegen die k\u00f6rperliche Unversehrtheit. Die Strafe muss der Tat auf dem Fu\u00dfe sichtbar folgen.<\/li>\n
  11. Die Menschen wollen in einer sauberen Gemeinde, einem sauberen Stadtteil sicher leben. Im Rahmen des allgemeinen Ordnungsrechts kann Verwahrlosung und \u201eAngst-R\u00e4umen\u201c entgegengewirkt werden. Wir wollen die Verm\u00fcllung, mangelhafte Beleuchtung, verschmutzte und zerst\u00f6rte Gr\u00fcnanlagen und Gehwege, Sachbesch\u00e4digungen, Fassadenschmierereien und den Verfall von Immobilien nicht hinnehmen. Kommunale Ordnungsdienste k\u00f6nnen nah bei den Menschen sichtbare und kompetente Ansprechpartner sein. Kommunale Ordnungsdienste k\u00f6nnen beispielweise von Parkraumbewirtschaftung entlastet werden und sich mehr um die Aspekte des sicheren Zusammenlebens k\u00fcmmern. Hier ben\u00f6tigen Kommunen mehr qualifiziertes Personal, angemessene Ausr\u00fcstung, Uniformen, den Einsatz moderner Kommunikationsinstrumente und den notwendigen rechtlichen Rahmen und die finanzielle Ausstattung von den L\u00e4ndern.<\/li>\n
  12. Beleuchtungskonzepte, Video\u00fcberwachung, Aufenthaltsregeln und die Pr\u00e4senz von Ordnungskr\u00e4ften wirken auf potentielle T\u00e4ter abschreckend, pr\u00e4ventiv und tragen zur Aufkl\u00e4rung bei. Dies wollen wir ausweiten und gemeinsam mit Anwohnern und Eigent\u00fcmern die M\u00f6glichkeiten der Pr\u00e4vention f\u00fcr mehr Sicherheit noch besser nutzen.<\/li>\n
  13. An Orten, wo die Menschen sich kennen, geben sie mehr aufeinander Acht und Alltagskriminelle haben weniger Chancen. Wir wollen Nachbarschaften st\u00e4rken und durch die Stadt- und Regionalentwicklung besser f\u00f6rdern. Neue Nachbarschaftsprojekte m\u00fcssen entstehen, in denen Menschen f\u00fcreinander Verantwortung \u00fcbernehmen. Kirchen, caritative Einrichtungen, Vereine und insbesondere Sportvereine k\u00f6nnen die Menschen wieder n\u00e4her zueinander bringen und den Zusammenhalt st\u00e4rken.<\/li>\n
  14. Wohnen ist ein Grundbed\u00fcrfnis der Menschen. Dabei gilt: Wohnraum muss bezahlbar bleiben, aber nicht jeder wird zum g\u00fcnstigen Preis in gefragtesten Wohnlagen leben k\u00f6nnen. Es kann nicht allein Aufgabe der Kommunen sein, \u00fcber eigene Wohnungsbaugesellschaften bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Hier sind alle Akteure der Wohnungswirtschaft gefordert. Wir brauchen steuerliche Anreize, erh\u00f6hte Abschreibungen f\u00fcr den Wohnungsbau, Anreize zur Baulandmobilisierung, eine neue Eigenheimf\u00f6rderung und eine Reduzierung von Vorgaben und Standards zur Senkung von Baukosten.<\/li>\n
  15. Die sichere Benutzung des \u00f6ffentlichen Personennahverkehrs und der zugelassenen privaten Personenbef\u00f6rderung ist ein wichtiger Baustein f\u00fcr ein sicheres Leben in Stadt und Land. Die Bundespolizei sichert erfolgreich an Bahnh\u00f6fen, private Sicherheitsdienste im \u00d6PNV. Die kommunalen Verkehrsbetriebe unternehmen gro\u00dfe Anstrengungen bei der Gestaltung von Fahrzeugen, Haltestellen und Bahnh\u00f6fen und der Umsetzung ihrer Sicherheitskonzepte.<\/li>\n
  16. F\u00fcr das individuelle Sicherheitsempfinden spielt auch die Verkehrssicherheit auf der Stra\u00dfe eine Rolle. Der Ausbau von Fahrradwegen, speziellen Fahrradstra\u00dfen und die Einrichtung von geschwindigkeitsbegrenzenden Zonen sind wichtige Ma\u00dfnahmen, die vor Ort entschieden werden k\u00f6nnen. Der Ansatz des Bundes, Kommunen die Einrichtung von Tempo 30-Zonen vor Kinderg\u00e4rten, Schulen und Pflegeeinrichtungen zu erleichtern, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Innerhalb geschlossener Ortschaften ist den Kommunen dar\u00fcber hinaus die M\u00f6glichkeit einzur\u00e4umen, anlass- bzw. ortsbezogen eigene Geschwindigkeits-begrenzungen umzusetzen, ohne dass Bund oder Land als Baulasttr\u00e4ger der jeweiligen Stra\u00dfe hinzuzuziehen sind. So kann die gesamte Verkehrsberuhigung tats\u00e4chlich in kommunale Verantwortung gegeben werden.<\/li>\n
  17. Unsere Umwelt ist wieder von hoher Qualit\u00e4t. Unsere Gew\u00e4sser laden vielerorts wieder zum Baden ein. Boden- und Naturschutz zeigen Wirkung. Verbraucher, Landwirtschaft und Produzenten m\u00fcssen nach dem Vorsorge- und Verursacherprinzip weiter dazu beitragen, dass unsere knappen nat\u00fcrlichen Ressourcen geschont und f\u00fcr nachkommende Generationen erhalten werden.<\/li>\n
  18. Geborgenheit beginnt zu Hause. Eltern stehen in der Pflicht und m\u00fcssen sich ggf. Unterst\u00fctzung holen; Nachbarn und Bekannte, Erzieher und Lehrer d\u00fcrfen nicht wegschauen, wenn Kinder und Jugendliche sich radikalisieren oder in kriminelle Kreise geraten. Bildung, insbesondere politische Bildung, hat bei allen Beteiligten eine zentrale Aufgabe. Auch deshalb setzen wir uns daf\u00fcr ein, dass Bildungsangebote fl\u00e4chendeckend und differenziert angeboten werden. Gerade im Hinblick auf die demografische Entwicklung in Teilen unseres Landes ist eine gute Bildungsinfrastruktur von hoher Bedeutung. \u00dcber fr\u00fche Hilfen und sog. niederschwellige Angebote, auch f\u00fcr M\u00fctter und V\u00e4ter, soll ein Abdriften von Kinder und Jugendlichen fr\u00fchzeitig erkannt und verhindert werden.<\/li>\n
  19. Die Kinder- und Jugendhilfe muss rechtzeitig mit einer fr\u00fchen Familienf\u00f6rderung beginnen, um zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche in Situationen geraten, aus denen sie nur mit erheblich gr\u00f6\u00dferem Aufwand wieder heraus kommen. Neben Beratungen von Familien sind Nachmittagsbetreuung und Ferienangebote elementarer Bestandteil einer Kinder- und Jugendhilfe. Dabei ist klar, dass vor allem im l\u00e4ndlichen Raum nicht in jedem kleinen Dorf eigene Einrichtungen und Angebote vorgehalten werden k\u00f6nnen. Umso wichtiger ist es, dort die Kinder- und Jugendhilfe mit Angeboten zur Steigerung der Mobilit\u00e4t zu verkn\u00fcpfen.<\/li>\n
  20. Die Bundesagentur f\u00fcr Arbeit und die Jobcenter schaffen es seit Jahren nicht, \u00fcber 1 Mio. Arbeitssuchenden eine Besch\u00e4ftigung zu vermitteln. Mit dem Zuzug von Gefl\u00fcchteten hat die Anzahl der Betroffenen stark zugenommen. Wir lassen diese Menschen und ihre Familien nicht im Stich. Wir m\u00fcssen aber mehr daf\u00fcr tun, dass Kinder in Familien aufwachsen, in denen sie die Erwerbsarbeit der Eltern erleben. Sinnvolle Besch\u00e4ftigung, geregelter Tagesablauf und die Sorge f\u00fcr den eigenen Unterhalt sind wichtige Faktoren, um sich in der Gesellschaft dazugeh\u00f6rig zu f\u00fchlen und eine pers\u00f6nliche Perspektive zu entwickeln. Deshalb m\u00fcssen vor Ort neue gemeinn\u00fctzige Arbeitsgelegenheiten geschaffen werden. Kommunale Besch\u00e4ftigungsgesellschaften m\u00fcssen die zun\u00e4chst arbeitsmarktfernen Leistungsempf\u00e4nger auffangen. Wer Leistungsempf\u00e4nger ist, kann andere hilfebed\u00fcrftige Menschen unterst\u00fctzen, sich bei der Pflege des \u00f6ffentlichen Raums n\u00fctzlich machen oder eine andere Aufgabe im Interesse der Gemeinschaft \u00fcbernehmen. Ziel muss es sein, durch Stabilisierung und Qualifizierung eine Besch\u00e4ftigung auf Mindestlohnniveau zu erreichen.<\/li>\n
  21. Wir wollen ein respektvolles Zusammenleben und die gegenseitige Achtung der Religionen. Wir wollen den Diskurs \u00fcber Religion und die Selbstreflektion f\u00f6rdern. Alle Religionen und Glaubensgruppen m\u00fcssen sich selbstverst\u00e4ndlich dem Rechtsstaat unterordnen, zum Gewaltmonopol unseres Staates und zur freiheitlichen Grundordnung aktiv bekennen. Das ist die Voraussetzung f\u00fcr ein funktionierendes Zusammenleben und die gew\u00fcnschte Wahrnehmung von Aufgaben in der Wohlfahrtspflege vor Ort (Kinderbetreuung, Schule, Seelsorge, Pflege).<\/li>\n
  22. Bildung von Anfang an ist der beste Schutz gegen Armut, sozialen Abstieg und Radikalisierung. In unseren Gemeinden, St\u00e4dten und Landkreisen werden mit fr\u00fchkindlicher Bildung und Erziehung die Grundlagen gelegt. Die Kommunen m\u00fcssen geeignete und zukunftsf\u00e4hige R\u00e4ume des Lernens schaffen. Durch Weiterbildungsangebote und Initiativen zu mehr Ausbildung werden neue Chancen er\u00f6ffnet. Die gesellschaftlichen Entwicklungen, die stark ver\u00e4nderten Familienbilder und insbesondere die Lebens- und Aufwachsbedingungen unserer Kinder und Jugendlichen erfordern verbindlichere Bildungsstrukturen vor Ort mit starken kommunalen Bildungslandschaften. Beschluss_Heimat<\/a><\/li>\n<\/ol>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

    Die Kommunalpolitische Vereinigung der CDU und CSU Deutschlands (KPV) hat auf ihrer Bundesvertreterversammlung am 12. November 2016 in Bielefeld den Beschluss „Heimat neu denken“ verabschiedet.<\/p>\n","protected":false},"author":4,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[16,7,21],"tags":[72,630,632],"class_list":["post-8553","post","type-post","status-publish","format-standard","hentry","category-beschluss","category-innen","category-kongress","tag-bundesvertreterversammlung","tag-heimat","tag-sicherheit"],"yoast_head":"\nBeschluss: Heimat neu denken - KPV<\/title>\n<meta name=\"description\" content=\"Die Kommunalpolitische Vereinigung der CDU und CSU Deutschlands (KPV) hat auf ihrer Bundesvertreterversammlung am 12. 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