Sachsen hat gewählt

Gestern fanden in 223 sächsischen Kommunen Direktwahlen statt. Für die CDU gab es guten Grund zu feiern, aber die Freude war nicht ungetrübt.

Bei den Landratswahlen in allen zehn Landkreisen im Land konnten sich die CDU-Bewerber überall mit absoluter Mehrheit im ersten Wahlgang durchsetzen. Heidrun Hiemer (CDU) bleibt mit 72,6 Prozent Oberbürgermeisterin von Schwarzenberg. Bei den Oberbürgermeisterwahlen in Freiberg und Zwickau kommt es  zu einem zweiten Wahlgang mit CDU-Bewerbern. Allein in Dresden fiel das Ergebnis für die CDU enttäuschend aus: Eva-Maria Stange (SPD) und Dirk Hilbert (FDP) kamen auf die besten Ergebnisse mit 36 bzw. 31,7 Prozent der Stimmen und gehen in den zweiten Wahlgang. Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) erhielt nur 15,4 Prozent und gab noch am  Abend bekannt, im zweiten Wahlgang nicht mehr anzutreten.

Während die Ergebnisse der Bürgermeisterwahlen noch nicht in allen Städten und Gemeinden fest stehen, liegen die Resultate bei den Landratswahlen schon vor.

In den Kreisen Nordsachsen, Leipzig, Mittelsachsen und Vogtlandkreis waren die bisher amtierenden CDU-Landräte nicht erneut angetreten. Hier setzten sich auf Anhieb die neuen Bewerber der CDU durch. Im Kreis Nordsachsen machte Kai Emanuel mit 51,7 Prozent der Stimmen bei vier Mitbewerbern das Rennen. Emanuel (Jahrgang 1968) wird somit Nachfolger von Michael Czupalla (CDU), der nach 25 Jahren als Landrat nicht mehr angetreten war. Im Kreis Leipzig konnte Henry Graichen, mit 38 Jahren nun der jüngste Landrat in Sachsen, 64,3 Prozent der Stimmen erzielen. Die Wahlbeteiligung lag bei 39,6 Prozent. Im Kreis Mittelsachsen hatte Matthias Damm (Jahrgang 1954) nur eine Mitbewerberin, Marika Tändler-Walenta von der Linken, die er deutlich mit 65,7 Prozent der Stimmen hinter sich ließ. Hier lag die Wahlbeteiligung bei 42,1 Prozent. Im Vogtlandkreis erhielt der frühere Bürgermeister von Schöneck,  Rolf Keil, 56,5 Prozent der Stimmen. Keil folgt auf Tassilo Lenk (CDU), der nicht erneut angetreten war.

Die weiteren Ergebnisse bei den Landratswahlen in Sachsen

Im Landkreis Bautzen bleibt Michel Rainer Harig Landrat. Bei einem Mitbewerber, Jens Blitzka von den Grünen, siegte er mit 72,4 Prozent der Stimmen.

Im Erzgebirgskreis konnte sich der amtierenden Landrat Frank Heinz Vogel mit 58,7 Prozent der Stimmen gegen vier Mitbewerber durchsetzen. Das Ergebnis stimmt trotzdem nachdenklich: der Bewerber der NPD Rico George kam auf 7,4 Prozent der Stimmen. Im Kreis Zwickau bleibt Dr. Christoph Scheurer Landrat. Er erhielt 60,8 Prozent der Stimmen und verwies die Kandidaten Sandro Tröger (Die Linke) (28 Prozent) und Dr. Christian Klostermann (FDP) (11,3 Prozent) auf die Plätze.

Im Kreis Görlitz war das Ergebnis noch deutlicher: Bei einem Gegenkandidat bleibt Bernd Lange mit 73 Prozent der Stimmen Landrat und im Kreis Meißen wird Arndt Steinbach weiter die Geschicke des Landkreises lenken. Er erhielt 60,0 Prozent der Stimmen. Als dann dienstältester Landrat in Sachsen geht Michael Geisler im Kreis Sächsische Schweiz-Ostererzgebirge in eine neue Amtszeit.  Der CDU-Politiker ist seit 1994 Landrat.