Deutscher Städtetag unterstützt Appell für weitere deutsch-ukrainische Städtepartnerschaften
Statement von Markus Lewe, Präsident des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister der Stadt Münster, zur Rolle der deutsch-ukrainischen Städtepartnerschaften für Hilfe und Wiederaufbau in der Ukraine:
„Unsere Städte stehen fest an der Seite der Menschen in der Ukraine. Wir wollen weiterhin humanitäre Hilfe leisten und wir wollen den Wiederaufbau der Ukraine unterstützen. Die Folgen des schrecklichen russischen Angriffskrieges sind verheerend. Die Menschen in der Ukraine können auf unsere Solidarität zählen. Die deutschen Städte begrüßen, dass der Bundespräsident mit seinem Besuch in der Ukraine ein Signal für anhaltende Hilfsbereitschaft setzt. Wir unterstützen den Appell, weitere Partnerschaften zwischen deutschen und ukrainischen Städten zu bilden.
Unsere Städte leisten einen wichtigen Beitrag für die Menschen und Städte in der Ukraine. Vor Kriegsbeginn gab es 73 Städte-Partnerschaften oder -Freundschaften deutscher und ukrainischer Städte. In diesen Verbindungen wird viel vertrauensvolle Zusammenarbeit praktiziert. Inzwischen sind 34 Städte neu dazugekommen. Oft gibt es einen kurzen Draht zwischen den Stadtverwaltungen und intensive Beziehungen zwischen Vereinen, Schulen und anderen zivilen Organisationen. Das große Engagement hat auch die deutsch-ukrainische Partnerschaftskonferenz in Augsburg Anfang Oktober eindrucksvoll gezeigt. Dabei kamen Vertreterinnen und Vertreter aus deutschen und ukrainischen Kommunen zu fachlichem Austausch und auf der Ebene der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zusammen.
Materielle und humanitäre Hilfe für die Menschen in ukrainischen Städten steht im Moment im Vordergrund. Aber es laufen auch schon Planungen für den Wiederaufbau – für Schulen, Krankenhäuser, Wohnungen, Verkehrsverbindungen und vieles mehr. Beim Wiederaufbau der verwüsteten Städte und Regionen müssen sehr viele Kräfte zusammenwirken. Hierbei ist wichtig, dass die langjährigen Erfahrungen der Städte bei den Planungen für den Wiederaufbau einbezogen werden und dieser gemeinsam mit den Kommunen erarbeitet wird. Die zahlreichen Beziehungen bieten dafür eine ausgezeichnete Vertrauensbasis.
Starke Städte sind Kern der Demokratie. Deshalb wollen wir uns weiter engagieren, um dezentrale Strukturen in der Ukraine zu stärken und Verwaltungen konkret zu unterstützen.“
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